Bärendreck und Räucherfisch

Hildegard Heser: Bärendreck und Räucherfisch, Amberg 2019
Gerade ausgeliefert: „Bärendreck und Räucherfisch“ über Lebensmittelläden des 19. und 20. Jarhunderts in Warmensteinach im Fichtelgebirge von Hildegard Heser

Es hat Spass gemacht, mit Hildegard Heser an diesem Buch zu arbeiten. Dutzende von Geschäften stehen exemplarisch für eine Zeit, in der es an jeder Ecke einen Laden gab, in dem man sich für den täglichen Bedarf eindecken konnte. Spannend auch, wieviele Menschen lebendig werden, wenn man eine Gemeinde einmal durch ihre Ladentüren betrachtet. Wünsche viele neugierige Leserinnen und Leser! – „Bärendreck und Räucherfisch“ ist ab sofort im Buchhandel erhältlich.

Hildegard Heser: Bärendreck und Räucherfisch. Lebensmittelgeschäfte des 19. und 20. Jahrhunderts in Warmensteinach im Fichtelgebirge, 160 Seiten, zahreiche Abbildungen, Harcover, 24,80 Euro, Büro Wilhelm Verlag Amberg 2019. ISBN 978-3-948137-10-6

Renate Haimerl Broschs Objekte

#renatehaimerlbrosch #straubing #ritterstiftung @wagnerweigl

Herzlichen Glückwunsch Renate Haimerl Brosch zum Kunstpreis der Dr.-Franz-und-Astrid-Ritter-Stiftung. Die sehr inspirierende Ausstellung im Weytterturm in Straubing ist bis zum 4. August 2019 zu sehen.

Renate Haimerl Brosch spricht über ihre Ausstellung im Weytterturm anlässlich der Kunstpreisverleihung der Ritter-Stiftung (Foto: StW)

„Meditationsknoten heißt die raumfüllende Arbeit in der Mitte.
Es ist ein Gespinst aus kleinen und größeren paarweise angeordneten Kringeln, geformt mit einer Bastelzange und großzügig miteinander verbunden. Die einzelnen Kringel stehen in Verbindung zueinander und so entsteht ein Bild, das gleichermaßen für die Verbindung von Menschen zueinander stehen könnte. Gestaltend wirkt dabei nicht das Material an sich, sondern der Zwischenraum. (…)

Auch hier begegnet Haimerl Brosch dem Göttlichen mit sehr viel lebendiger Bodenhaftung. So unglaublich irdisch zaubert sie das Erhabene hinein in das Alltägliche.

Zu den neueren, ebenfalls von jener Indienreise inspirierten Arbeiten gehören außerdem die Rathas. Das Wort Ratha kommt aus dem Sanskrit und bezeichnet hölzerne Tempelwagen. Bis zu 17 Meter hoch führen sie ihr wankendes Eigenleben. Auf Prozessionen ruckeln sie dahin wie unberechenbar tapsende Riesen.

Was diese Fuhrwerke transportieren?

Diese göttliche Spedition ganz oben im Weytterturm bringt Phantasie, Kreativität, den Glauben an die Versöhnung von Gegensätzen, das Eintreten für die Schöpfung und die göttlichen Funken, ohne die weder Kunst noch Veränderung möglich sind.

Diese göttliche Spedition transportiert Ideen und Erinnerung. Das sind Substanzen, die unsere Gesellschaft dringend braucht. Sie verdienen polizeilichen Begleitschutz ebenso wie die Auszeichnung durch die Dr.-Franz-und-Astrid-Ritter-Stiftung.

Danke Renate, dass Du das Erhabene im Alltäglichen findest und diesen Blick und diese Erkenntnis in Deiner Kunst mitteilst und anschaulich machst.

Danke, dass Sie mir zugehört haben.

(Auszüge aus meiner Laudatio anlässlich der Verleihung des Kunstpreises der Dr.-Franz-und-Astrid-Ritter-Stiftung in Straubing am 28.06.2019)

Nipple of the City

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„Was liegt da unter dem Pflaster?“ – Der rumänische Künstler Dumitru Oboroc nennt seine Installation „Nipple of the City“ am Zieroldsplatz. Trotz aller historischen Forschung werden wir die wahren Gefühle der Menschen nicht nachvollziehen können.“ (Foto: donumenta)

Beim Danube Art Lab der Stadt Regensburg in Zusammenarbeit mit der donumenta geht es um das kulturelle Erbe jenseits der touristischen Hauptrouten. Unter dem Motto „Hidden Places / Hidden Spaces“ tauchten Künstlerinnen und Künstler aus den Ländern des europäischen Donauraums in die Geschichte der Weltkulturerbestadt ein und förderten Überraschendes zu Tage – oder auch nicht. Der rumänische Künstler Dumitru Oboroc zeigt mit seiner Installation am Zieroldsplatz, dass viele Aspekte des Historischen für immer – unter dem Pflaster – verborgen bleiben werden.

Für „Nipple of the City“ wählte Oboroc den Zieroldsplatz mit dem Denkmal Don Juan d’Austrias. Als Befehlshaber der Seeschlacht von Lepanto 1571 und glorifizirt als „Retter des Abendlands“ ging der uneheliche Sohn Kaiser Karl V. und der Regensburger Gürtlerstochter Barbara Blombergin die Geschichtsbücher ein. Die Liebesbeziehung des alternden Kaisers und der jungen Frau wird bei jeder Stadtführung erzählt, doch thematisiert kaum jemand, was die uneheliche Geburt im 16. Jahrthundert bedeutet haben mag.

Oboroc erwartet, dass Passanten, die seinem „Nipple“ begegnen, „hineinstolpern, sich mit ihm körperlich auseinandersetzen und sich selbst fragen: Was ist hier passiert?was ist da unter der Oberfläche, was das Pflaster so aufwirft? Was ist da versteckt?

Danube Art Lab

"The History Theatre" der bulgarischen Künstlerin Borjana Ventzislavova (Fotomontage donumenta)
„The History Theatre“ der bulgarischen Künstlerin Borjana Ventzislavova (Fotomontage donumenta)

Im „Danube Art Lab“ haben 2017 Künstlerinnen und Künstler aus dem europäischen Donauraum gearbeitet. Ihren Blick auf Regensburgs „Hidden Places / Hidden Spaces“ haben sie im öffentlichen Raum umgesetzt. An der Römermauer, am Alten Kornmarkt, auf dem Neupfarrplatz, am Zieroldsplatz, an der Königlichen Villa und an vielen anderen Orten werden die Arbeiten der Künstler vom 28. Juli bis zum 18. November 2018 präsent sein.

Coaching by Blogging

Bildschirmfoto von Ana Matts Blog
So sieht Ana Matts Blog aus: „Die Leitplanken im Universum neu setzen“ (www.ana-matt.blog)

Lesen Sie, wie sich eine Künstlerin neu aufstellt. Ana Matts Blog „Die Leitplanken im Universum neu setzen“, ist jetzt online.

Ana schreibt über Menschen, die ihr begegnen, Gedanken, die sie bewegen und Erfahrungen, die sie macht. Die Regensburger Künstlerin ist mit Arbeiten zu Goethes „Faust“ bekannt geworden. Im Coaching mit Lona Hanke (Business-Coach) und mir (PR-Beraterin, Kulturwissenschaftlerin) findet sie einen einen Weg, sich als Künstlerin neu zu positionieren.

14 x 14 fountains & sources – neues Projekt der donumenta

 

Die Stadt Regensburg restauriert ihre Brunnen. Die donumenta beschäftigt sich künstlerisch und kulturell damit. „14 x 14 fountains & sources“ ist das neue Projekt des donumenta e.V. Für September 2018 plant der Verein künstlerische Interventionen und ein Symposium für die kulturelle Neubewertung der Brunnen.

 

Kunst hilft tragen – die donumenta-Tasche

Kunst hilft tragen – die donumenta-Tasche

Mit „14 x 14 under construction“ brachte die donumenta Kunst auf die Straße. Nach dem Rückbau der Open Air Gallery erfolgt jetzt die Transformation der bis zu 600 Quadratmeter großen Transparente an Fassaden und Baugerüsten im Stadtgebiet Regensburgs. Die Open Air Gallery verwandelt sich in mehrere hundert donumenta-Taschen. Belastbar und hilfreich bringen sie Kunst wieder auf die Straße. Jetzt hilft Kunst tragen.

Jede einzelne donumenta-Tasche ist ein Unikat und erinnert an ein Werk der Open Air Gallery „14 x 14 under construction“. Die donumenta-Tasche kostet 9,90 Euro. Bestellungen nimmt die donumenta unter info@donumenta.de entgegen.

Der Erlös der verkauften donumenta-Taschen hilft denen, die sie genäht haben. Die donumenta dankt dem Internationalen Begegnungscafé des Evangelischen Bildungswerks Regensburg und den Regensburger Werkstätten der Lebenshilfe Regensburg.

www.donumenta.de

Brigitte Berndt – 25 Jahre Schmuck

Umschlag des Katalogs "Brigitte Berndt – 25 Jahre Schmuck" (Gestaltung: Stefan Plessner)

Die Regensburger Schmuckmacherin und Goldschmiedin Brigitte Berndt hatte sich mit der Umwertung von Materialien, mit Recycling und Upcycling, überregional und international einen Namen gemacht. Sie hat Ausstellungen kuratiert und Künstlerinnen und Künstler miteinander vernetzt. Anfang September, kurz vor dem 25-jährgen Jubiläum ihrer Galerie, ist sie tödlich verunglückt.

„Brigitte Berndt – 25 Jahre Schmuck“ heißt auch der Katalog zum Jubiläum, der jetzt beim Verlag Büro Wilhelm in Amberg erschienen ist.

Er würdigt die Lieblingsarbeiten der Künstlerin. Er zeigt Weggeworfenes, das durch die Bearbeitung Berndts zum Schmuck erhoben und umgewertet wurde: Broschen, Ringe und Ketten aus rostigen Fundstücken, Joghurtdeckeln, Milchverschlüssen, Eislöffeln, Knochen, Plastikdeckeln, Fahrradschläuchen oder Teddybäraugen.

Jürgen Ebert (Hg.): Brigitte Berndt – 25 Jahre Schmuck, mit einem Vorwort von Reiner Schmidt (Kunst- und Gewerbeverein Regensburg), Text/Redaktion: Julia Weigl-Wagner, Grafik/Fotografie: Stefan Plessner, 68 Seiten, zahlreiche Abbildungen, ISBN 978-3-943242-80-5.

Foto: Stefan Plessner

Katalog_Umschlag

 

Menschen verweigern sich

„Wir werden von den Medien über den Krieg informiert, aber wir bekommen selten Menschen zu sehen, die sich nicht an seine Regeln halten.“ So kommentiert Yevgenia Belorusets aus der Ukraine diese Arbeit, die sie in ihrem Zyklus „Die Siege der Besiegten“ veröffentlicht hat. Der Bergarbeiter aus dem umkämpften Donbas-Becken in der Ost-Ukraine gehört zu den Menschen, die sich dem Krieg still verweigern. Belorusets Fotoarbeit gehört zur donumenta-Open-Air-Gallery „14 x 14 under construction“ und hängt in Regensburg an der Dr.-Gessler-Straße 1.