donumenta: Diskussion über Monokultur und Massenproduktion

Für „Monokulturelles Stillleben (Kukuruz)“ malte die österreichische Künstlerin Catrin Bolt 596 Maiskolben auf die Fliesen in der ehemaligen Bahnhofsunterführung im Hauptbahnhof Regensburg. Für Besucherinnen und Besucher im donumenta ART LAB Gleis 1 war das der Anlass, über Mais nachzudenken, darüber wie aus hektarweise angebautem Mais Biogas entsteht, wie er statt auf dem Teller in der Biogasanlage landet, darüber, dass Mais eines der am häufigsten angebauten Getreidesorten ist, Maisstärke als Füllstoff in unendlich vielen Lebensmitteln vorkommt, daraus Einweg-Geschirr, Verpackungsmaterial und Farbe herstellt werden. – Was er nicht alles kann der Mais.

Um all die Gedanken über den Mais zu ordnen, fand zum Abschluss der Ausstellung ein Gespräch zwischen der Künstlerin Catrin Bolt, der Biobäuerin Monika Reinäcker und dem Grünenpolitiker Stefan Christoph statt. Die drei beschrieben völlig unterschiedliche Perspektiven auf den Themenkomplex Monokultur und Massenproduktion. Catrin Bolts bildnerischer Kommentar zu Monokultur und Massenproduktion versinnbildlicht in gewisser Weise die Hinwendung Reineckers zur ökologischen Landwirtschaft. Die studierte Kunsthistorikerin arbeitete in Werbeagenturen, gründete eine Familie, half den Eltern auf dem eigenen Hof in der Pfalz, erbte einen Hof in Mintraching bei Regensburg, wirtschaftete dort zunächst konventionell und kam schließlich zu der Erkenntnis: „Das Konventionelle degradiert das Leben.“ – Wo Reinecker aus persönlicher Überzeugung handelt, apelliert der Stefan Christoph an die Institutionen der Demokratie. Die Kommunen müssten mit ökologischem Bewusstsein vorausgehen. Sie könnten Vorbilder sein und mehr Umweltbewusstsein vorleben. – Ich habe diese Diskussion für die donumenta moderiert. Danke Experten und Publikum für die anregenden Beiträge.

Das Bild zu diesem Beitrag zeigt links neben Moderatorin Julia Weigl-Wagner die Künstlerin Catrin Bolt und rechts den Grünenpolitiker Stefan Christoph und die Biobäuerin Monika Reinecker. (Foto: Patrizia Schmid-Fellerer)

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