- „Was liegt da unter dem Pflaster?“ – Der rumänische Künstler Dumitru Oboroc nennt seine Installation „Nipple of the City“ am Zieroldsplatz. Trotz aller historischen Forschung werden wir die wahren Gefühle der Menschen nicht nachvollziehen können.“ (Foto: donumenta)
Beim Danube Art Lab der Stadt Regensburg in Zusammenarbeit mit der donumenta geht es um das kulturelle Erbe jenseits der touristischen Hauptrouten. Unter dem Motto „Hidden Places / Hidden Spaces“ tauchten Künstlerinnen und Künstler aus den Ländern des europäischen Donauraums in die Geschichte der Weltkulturerbestadt ein und förderten Überraschendes zu Tage – oder auch nicht. Der rumänische Künstler Dumitru Oboroc zeigt mit seiner Installation am Zieroldsplatz, dass viele Aspekte des Historischen für immer – unter dem Pflaster – verborgen bleiben werden.
Für „Nipple of the City“ wählte Oboroc den Zieroldsplatz mit dem Denkmal Don Juan d’Austrias. Als Befehlshaber der Seeschlacht von Lepanto 1571 und glorifizirt als „Retter des Abendlands“ ging der uneheliche Sohn Kaiser Karl V. und der Regensburger Gürtlerstochter Barbara Blombergin die Geschichtsbücher ein. Die Liebesbeziehung des alternden Kaisers und der jungen Frau wird bei jeder Stadtführung erzählt, doch thematisiert kaum jemand, was die uneheliche Geburt im 16. Jahrthundert bedeutet haben mag.
Oboroc erwartet, dass Passanten, die seinem „Nipple“ begegnen, „hineinstolpern, sich mit ihm körperlich auseinandersetzen und sich selbst fragen: Was ist hier passiert?was ist da unter der Oberfläche, was das Pflaster so aufwirft? Was ist da versteckt?