#donumenta – Kunst von Alexander Rosol leuchtet mit Sonnenstrom

Alexander Rosol und Regina Hellwig-Schmid bei der Vernissage von "Space Shifter"

#donumenta – Kunst von Alexander Rosol leuchtet mit Sonnenstrom

Mit „Space Shifter“ im mobilen donumenta ART LAB on the Move gelang dem donumenta e.V. eine völlig autarke Stromversorgung. Bis zum 26. Juli leuchtet das Werk Alexander Rosols an der Aussiger Straße mit Sonnenstrom. Von dort zieht der Kubus mit neuer Kunst und nachhaltiger Stromversorgung weiter.

Nach zehn Jahren arbeitet der Künstler zum ersten Mal mit einem richtig großen Leuchtkasten im öffentlichen Raum. „Das ist eine ganz andere Dimension“, sagt er. Fast zwei Meter hoch, sind im donumenta ART LAB on the Move auf Platten gedruckte, fotografisch generierte Architekturfragmente Schicht für Schicht hinter- und nebeneinander angeordnet.

Jeder erkennt bekannte Architektur

Hinterleuchtet zieht Space Shifter bereits während der Dämmerung und umso mehr nach Sonnenuntergang die Blicke von Flaneuren, Gassi-Geherinnen und Heimkehrenden auf sich. Jeder, der stehenbleibt und sich in das leuchtende Werk vertieft, erkennt etwas, was ihm bekannt vorkommt. Das ist faszinierend. Alexander Rosol erklärt es so: „Das liegt daran, dass ich mich auf den Aspekt der Austauschbarkeit urbaner Räume beziehe.“

Strom von der Sonne

Der Strom für das mobile ART LAB on the Move kommt ab jetzt von der autarken PV-Anlage auf dem Dach des Kunstkubus. Die Idee dazu gibt es schon länger. Jetzt fand sich ein Sponsor, mit dem der donumenta e.V. die ökologisch nachhaltige Stromversorgung realisiert hat. Peter Kropmeier, Geschäftsführer der Firma e-pn, erkannte die Chance für sich selbst und den Kunstverein. Er übernahm die Kosten der gesamten Anlage, die jetzt ausreichend Strom liefert für die Beleuchtung des Kunstwerks Alexander Rosols in den Abendstunden.

Im Abendlicht: Kuratorin Regina Hellwig-Schmid, Sposor Peter Kropmeier, Space Shifter und Küntler Alexander Rosol (Fotos: Julia Weigl-Wagner)

#lebensgeschichte – „Beton und Marathon“ für Ludwig Schierer zum 90. Geburtstag

Ein Marathonläufer wie er im Buche steht, das ist Ludwig Schierer. – Dieses Buch hat der Jubilar zu seinem 90 Geburtstag geschrieben und ich durfte ihn dabei als Lektorin unterstützen. Pünktlich zum 90. Geburtstag erschien die Biografie „Beton und Marathon“ in einer 1.000 Stück mit Erinnerungen an viele Menschen, denen Ludwig Schierer als Sportler, Ehemann, Vater, Großvater und Geschäftsmann im Laufe seines bisherigen Lebens begegnet ist. Heute feiert er seinen 90. Geburtstag.

Stadtgeschichtlich interessant

Den Ausschlag, diese Biografie zu schreiben, haben seine Enkelsöhne gegeben, erzählt Schierer. Freund und Rechtsanwalt Ludwig Wanninger überzeugte den Jubilar schließlich davon, seine Biografie drucken und als Buch herausgeben zu lassen. Jetzt liegt ein Werk vor. Es reicht weit über das Familiäre hinaus und bezieht auch die stadtgeschichtliche Perspektive ein. Zahlreiche Fotos zeigen Ansichten von Cham oder vom Regen seit den 30er Jahren. Berichte vom Krieg gehören zu den traurigen Kapiteln im Leben des Ludwig Schierer. Doch berichtet der Zeitzeuge mit großem Stolz vom Mut des eigenen Vaters, der bei Kriegsende zum Wohle der Stadt Cham einen Befehl verweigerte.

Die Ansichten des Betriebsgeländes der Firma Schierer reflektieren die Unternehmensentwicklung von ihren Anfängen. Ludwig Schierers Text erzählt von den Ersten Lkws, vom Transportbeton und von Grundstücksgeschäften, die getätigt wurden, um das Betriebsgelände zu arrondieren.

Laufen, radeln, kraxeln, wallfahren

In schriftlichen und fotografischen Erinnerungen schlägt sich die Sportbegeisterung Schierers nieder. Seine Leidenschaft für den Ausdauersport begann mit dem Arber-Ski-Marathon. Schierer erlief sich in Moskau, New York, Athen, Berlin und vielen anderen Städten Medaillen. Er lief und lief und lief, radelte, kraxelte, wallfahrtete und rief die legendäre Schierer-Arberwanderung ins Leben, die vielen Mitarbeiterinnen sowie Chamerinnen und Chamern aus dem eigenen Erleben ein Begriff ist.

Kapelle gestiftet – Söhne und Enkel gefördert

Leserinnen und Leser der Biografie Ludwig Schierers erfahren schließlich, warum der Autor in Rissing eine Kapelle gestiftet hat und wie er seine Söhne und Enkelkinder förderte. Das Unternehmen Ludwig Schierer GmbH ist nach wie vor ein Familienunternehmen. Sohn Bernhard folgt dem Vater in der Geschäftsführung des breit aufgestellten Betriebs nach.

Die Gegenwart besser verstehen

Der 90jährige Ludwig Schierer hat sein Leben aufgeschrieben. Mit seiner Biografie lädt er alle ein, die mit sich mit ihm auf eine Reise in die Vergangenheit begeben wollen. Doch tut er das nicht aus romantischen oder nostalgischen Beweggründen. Sein Credo: „Wenn man sich einmal genauer anschaut, was früher passiert ist, versteht man die Gegenwart besser.“ – Das ist Ludwig Schierers Überzeugung.

Alles Gute zum Geburtstag, Gesundheit und Glück.

Ludwig Schierer: Beton und Marathon, Perlinger Druck GmbH Furth i. Wald 2021, 144 Seiten, ISBN: 978-3-00-068861-4, 14,80 Euro – im Buchhandel erhältlich.